Gestaltung

In der Östlichen Innenstadt erhalten Lindenplatz, Lange Straße und Gustav-Rée-Anlage – sowie zu einem späteren Zeitpunkt auch die Steinstraße – ein neues Erscheinungsbild. Dabei wird das vom Freiburger Planungsbüro faktorgruen Landschaftsarchitekten entwickelte Gestaltungskonzept umgesetzt. In die Planungen flossen auch Hinweise und Anregungen von Offenburger Bürgerinnen und Bürgern ein, die diese bei Dialogveranstaltungen und im Rahmen einer Online-Beteiligung geäußert hatten.

Folgende Elemente kamen und kommen bei der Neugestaltung zum Einsatz: hochwertiges Pflaster in verschiedenen Farbtönen, stilvolle Beleuchtung und Möblierung (Sitzmöbel aus Holz, Fahrradständer und neue Abfallbehälter) sowie Bepflanzungen. Straßenräume, die heute vom Verkehr dominiert sind, werden dabei in einen fußgängerfreundlichen, verkehrsberuhigten Stadtraum umgestaltet.

Pflaster


Hochwertiges Altstadtparkett

Auf den neu gestalteten Straßen und Plätzen der Östlichen Innenstadt wird ein neues Altstadtparkett in Form eines robusten Großpflasterbelags verlegt. Durch ein changierendes Farbspektrum mit verschiedenen hell-rötlichen und warmen Grau-Beige-Tönen können die Übergänge zum bestehenden Stadtboden individuell gestaltet werden. Auf dem Lindenplatz und in der Lange Straße – den Umbaubereichen innerhalb der historischen Stadtmauer – wird das Pflasterparkett in Naturstein ausgeführt. Die außerhalb der historischen Stadtmauer gelegene Gustav-Rée-Anlage wird mit Betonwerkstein in der gleichen Farbigkeit und Oberflächenbeschaffenheit bepflastert. Bei den Pflastersteinen handelt es sich um Bayerwaldgranit sowie Granitsteine aus Schweden. Diese hochwertigen Natursteine zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit aus und schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität.


Rutschfeste Oberfläche

Für das „Altstadtparkett“ werden die Steine in Bahnen von 20 cm Breite mit variablen Längen von 15 bis 35 cm verlegt. Auf dem Lindenplatz wird mittig ein Feld aus großformatigen Granitplatten (40 x 60 cm) gepflastert. Die Oberflächen sämtlicher Platten werden zunächst glatt gesägt. Bei der anschließenden Bearbeitung wird durch das sogenannte Stocken, Flammen und Strahlen die notwendige Rutschfestigkeit hergestellt. Anders als bei der kleinteiligen Natursteinpflasterung in anderen Teilen der Innenstadt entsteht ein ebenflächiges und dennoch rutschfestes Pflaster, das auch mit Rollstuhl, Rollatoren und Kinderwagen optimal begehbar ist. Die Übergänge von Stein zu Stein werden mit den kleinstmöglichen Fugen hergestellt. Es wird also keine Stolperfallen geben. Die leicht gerundeten Kanten verhindern scharfkantige Abplatzungen und lassen ein Fugenbild mit typischem Altstadt-Charakter entstehen.

Taktiles Blindenleitsystem

Während der Entwurfsplanung zur Östlichen Innenstadt wurden in Rundgängen mit Behindertenvertretern wichtige Grundlagen und Informationen für eine möglichst barrierefreie Planung gewonnen und diese in die Planungen eingearbeitet. Nach Abschluss der Bauarbeiten am Lindenplatz wurde jedoch festgestellt, dass die geplante Führung durch die Regenablaufrinne sich als Blindenleitsystem nicht praktikabel erweist. In der neu gestalteten Lange Straße werden daher nun überwiegend Gebäudekanten als Orientierungshilfe genutzt. An einzelnen Querungspunkten werden diese durch in das Pflaster eingefräste Rillen ergänzt. Diese Lösung wurde durch Vertreter des „Runden Tisch Behindertenfreundliches Offenburg“ erfolgreich getestet und soll daher nun auch im Bereits des Lindenplatzes nachgerüstet werden, um auch hier die angestrebte Qualität an das Blindenleitsystem zu erreichen.

Beleuchtung


Das Lichtkonzept für die Östliche Innenstadt ist Teil des künftigen Masterplans Stadtlicht für die gesamte Innenstadt. Die Beleuchtung wird die Neugestaltung der Straßen- und Platzräume unterstützen und eine warme und angenehme Lichtstimmung erzeugen. Der Linden- und der Klosterplatz sowie weitere besondere Platzräume werden künftig über schmale zylindrische Lichtstelen ausgeleuchtet. Durch eine größere Lichtpunkthöhe (5m) können die Leuchten im Vergleich zur heutigen Situation weiter voneinander entfernt stehen. In der Lange Straße erfolgt die Beleuchtung in Form von Hängeleuchten mit Überspannung. So kann der Straßenraum dort von störenden Einbauten freigehalten werden.

Ein weiterer Bestandteil des Lichtkonzepts ist die gezielte Illumination architektonisch relevanter Gebäude. Bei privaten Gebäuden erfolgt die Umsetzung in Abstimmung mit den Eigentümern. Darüber hinaus sollen ausgewählte Bäume mit Bodenstrahlern unterleuchtet und dadurch optisch hervorgehoben werden. Sämtliche Leuchten werden mit energiesparender LED-Technik bestückt.

Möblierung


Attraktive Sitzmöbel aus Holz

Bänke mit und ohne Rückenlehnen sowie großzügige Holzdecks unter den Bäumen werden auf den neu gestalteten Plätzen und Straßen Gelegenheit zum Ausruhen und Verweilen bieten. Die Sitzmöbel werden aus Robinienholz gebaut – eine hochwertige, widerstandsfähige und witterungsbeständige Holzsorte, die oft für Außenmöbel und Spielplatzgeräte zum Einsatz kommt. Als warmes Material schafft das Holz einen angenehmen Kontrast zum Stein des Stadtbodens.

Durch die geplante Ausarbeitung mit einer offenen Verlattung, extrem stabilen Bohlen und entsprechend robusten Unterkonstruktionen aus Stahl werden die Holzdecks auch eine schallschluckende Wirkung haben. Ebenso wie die Sitzdecks werden auch die Bänke eine mittlere, normal übliche Sitzhöhe von 40 bis 50 cm haben. Die Sitzmöbel werden erst nach erfolgter Neupflasterung des jeweiligen Bauabschnitts montiert.


Diebstahlsichere Fahrradbügel

In der Östlichen Innenstadt werden an verschiedenen Stellen neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen.

Dabei wird dasselbe Modell Fahrradbügel aus Flachstahl verwendet, das bereits andernorts in der Innenstadt zum Einsatz kommt. Diese Art Fahrradständer bietet einen wirksameren Diebstahlschutz als die sogenannten Vorderrad- bzw. Felgenklemmen, da mit einem Schloss sowohl der Radrahmen als auch das Vorder- oder Hinterrad am Bügel angeschlossen werden können.


Unterirdische Abfallbehälter

Während in den Straßen herkömmliche, zylindrische Abfallbehälter vorgesehen sind, werden auf dem Lindenplatz im Zuge der Umbaumaßnahme unterirdische Müllcontainer, sogenannte Unterflur-Abfallbehälter, eingebaut. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie an der Oberfläche nur eine geringe sichtbare Abmessung haben, jedoch im Untergrund ein großes Stauvolumen von 1.000 Litern vorhalten. Dadurch müssen sie im Vergleich zu gewöhnlichen Abfallbehältern wesentlich seltener geleert werden. Die Leerung erfolgt anhand von Saugwagen, was den Reinigungskräften der TBO die Arbeit deutlich erleichtert.

Bäume

Die im Umbaubereich vorhandenen Bäume werden zum Teil erhalten, zum Teil durch Neupflanzungen ersetzt und ergänzt. Größere Baumquartiere und hochwertiges Substrat werden die Lebensbedingungen für die neu zu pflanzenden Bäume deutlich verbessern. Bei der Auswahl der Baumarten wird grundsätzlich von schlankwüchsigen, hochstämmigen Bäumen ausgegangen.

Weitere Informationen zur Baumaßnahme