„Stimmung besser als Corona-Lage“ 31.01.2022

Hoffnung ruht auf Heimattagen: City-Partner-Geschäftsführer Achim Kirsche zur Situation im lokalen Einzelhandel

Achim Kirsche ist Geschäftsführer der City Partner Offenburg, einem Zusammenschluss von Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben sowie Institutionen, darunter auch die Stadt Offenburg. Im Interview beleuchtet er die Perspektiven des Einzelhandels.

Herr Kirsche, ein weiteres Coronajahr liegt hinter uns. Welche Rückmeldungen erhalten Sie vom Offenburger Einzelhandel?

Achim Kirsche Die Offenburger Einzelhändler und Gastronomen haben ein weiteres sehr herausforderndes Jahr hinter sich gebracht. Das ging bei vielen an die wirtschaftliche und persönliche Substanz. Wegbrechende unternehmerische Erfolge bei stark erhöhtem Aufwand zur Bewältigung vieler bürokratischen Herausforderungen sind zermürbend. Positiv ist jedoch auf jeden Fall: Es gab auch im zweiten Jahr der Pandemie in Offenburg keine durch die Krise bedingten Geschäftsaufgaben. Der Kampf geht 2022 weiter.

Wie ist die Stimmung für das neue Jahr?

Kirsche: Die Stimmung ist nach meiner Einschätzung bei den meisten Unternehmen besser als die aktuelle Corona-Lage. Wir haben in unserer Stadt durch die Heimattage 2022 eine sehr gute Chance, mit kleinen und großen Events über ein halbes Jahr hinweg viele Menschen in die Stadt zurückzubringen und daran zu erinnern, wie schön das Bummeln in unserer Innenstadt sein kann. Das wird allen einen positiven Schub bringen. Dieses Alleinstellungsmerkmal in Baden-Württemberg ist eine große Chance, die wir u.a. mit einem dritten verkaufsoffenen Sonntag im Mai wahrnehmen werden. Weitere Aktivitäten sind gemeinsam mit unserem Partner, dem Offenburger Stadtmarketing, in Vorbereitung.

Kund*innen werden in jedem Geschäft neu auf Impfung oder Genesung geprüft. In Offenburg geht es einfacher. Was hat man sich einfallen lassen?

Kirsche: Aufgrund der aktuellen Landesverordnung kommt kein Händler und kein Gastronom an einer Prüfung von Kunden und Gästen am Eingang seines Geschäftes vorbei. In Offenburg haben wir uns zur Beschleunigung der Kontrollabläufe für die Stempel-Variante entschieden. Jeder Kunde, der in einem teilnehmenden Geschäft geprüft wurde, bekommt einen Stempel auf den Handrücken. Bei Besuch des nächsten teilnehmenden Geschäftes gilt er hierdurch als geprüft und kommt zügig hinein. Der Stempel gilt immer nur für den aktuellen Tag. Die Nachfrage nach Stempeln für die Geschäfte ist erfreulich hoch, sodass sich die Aktion zum Erfolg für die Innenstadt entwickeln wird. Erste Kundenrückmeldungen sind sehr positiv.

Und darüber hinaus?

Kirsche: Sehr wichtig war, dass unsere Landesregierung durch ein aktuelles Gerichtsurteil dazu gezwungen wurde, seit Mittwoch die Auflagen zum Zutritt der Geschäfte von 2G auf 3G zu lockern. Es ist nicht nachvollziehbar, dass getestete Menschen vom Einkauf ausgeschlossen werden. Der Einzelhandel trägt ja gar nicht negativ zur Pandemie-Entwicklung bei. Das ist erwiesen.

Zum Jahresende 2021 haben einige Geschäfte geschlossen, insbesondere aus der Modebranche. Zwei Buchhandlungen standen auf der Kippe. Wie kann man die leer stehenden Räume wieder beleben?

Kirsche: Erst einmal die positiven Nachrichten: Sehr erfreulich war, dass die Buchhandlungen „Alpha“ und „Akzente“ nun doch nicht zum Jahresende geschlossen haben, wie ursprünglich angekündigt. In der Steinstraße gibt es zumindest für einen Leerstand mit der Firma Asal bereits eine Nachfolgerin. In der Hauptstraße bekommen wir ein neues gastronomisches Angebot, der Laufsteg auf dem Marktplatz eröffnet neu. Diese Entwicklungen sprechen für unseren Standort. Die City Partner tragen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Unterstützung bei.

Ihr persönlicher Ausblick auf das begonnene Jahr 2022?

Kirsche: Ich bedanke mich für den sehr guten Zusammenhalt bei allen unseren Partnern, im Schwerpunkt unserem sehr aktiven Vorstand und dem Stadtmarketing. Ich sende die besten Wünsche an alle, die unsere Stadt mit ihrer wirtschaftlichen Aktivität beleben und attraktiv machen – natürlich auch an alle Gäste der Stadt und die Kundinnen und Kunden unserer Geschäfte. Ich bin sicher, dass das Jahr 2022 ein viel besseres Jahr werden wird. Dass dies für Offenburg so sein wird, daran arbeiten wir täglich.


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