Stadtmauer in die Jahre gekommen 03.11.2016

Es besteht aktueller Sanierungsbedarf an der Stadtmauer. Der städtische Denkmalschutzbeauftragte Andreas Clausen berichtete in der Sitzung des Planungsausschusses am 24. Oktober von Schädigungen im Abschnitt zwischen Lindenplatz und Klosterschule längs des Bahngrabens. Es soll ein umfassendes Sanierungskonzept erstellt werden.

Auf die Schädigungen am Mauerwerk hatte die Leitung des Klosters aufmerksam gemacht. Für eine genauere Untersuchung wurde auf dem 115 Meter langen Abschnitt zwischen Lindenplatz und Turnhalle der Klosterschule deshalb Anfang des Jahres das großflächig vorhandene Efeu entfernt. Dabei wurde deutlich, dass eine umfassende Sanierung für eine nachhaltige Sicherung der Substanz erforderlich ist. „Es bröselt dort ganz schön mächtig!“ berichtete Clausen. Große Teile der Stadtmauer seien vermutlich in den 1950er Jahren nicht fachgerecht saniert worden, weshalb es nun zu fortschreitenden Folgeschäden komme.

Eine erste Kostenschätzung für den untersuchten Abschnitt liegt bei rund 100.000 € (brutto). Es ist jedoch absehbar, dass in Zukunft weitere Abschnitte der 1,4 Kilometer langen, denkmalgeschützten Wehranlage aus dem Mittelalter saniert werden müssen, um eine nachhaltige Sicherung und Verbesserung des Erscheinungsbildes zu erreichen. Deshalb soll ein Gesamtkonzept für Sanierung und Unterhalt mit Kostenermittlungen erstellt und dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden, informierte Clausen über das weitere Vorgehen.

Im Rahmen des Entwicklungskonzepts Innenstadt wurde im Jahr 2012 die Sicherung und qualitative Aufwertung der Stadtmauer als ein wesentliches Ziel der Innenstadtentwicklung festgelegt. Aufgrund des aktuell bestehenden Sanierungsbedarfs ist es nun erforderlich, Sanierungsmaßnahmen an der Stadtmauer schon vor der für 2019-2025 beabsichtigten Durchführung eines freiraumplanerischen Wettbewerbs und der Neugestaltung des Grüngürtels umzusetzen. Da die Stadtmauer als wichtiges Kulturdenkmal im Wettbewerb aber ohnehin zu berücksichtigen sein wird, wird mit der  Stadtmauersanierung der beabsichtigen Neugestaltung der Grünanlage nicht vorgegriffen.

Klaus Binkert (CDU) begrüßte das Konzept und forderte sofortige Ersatzpflanzungen für den Fall, dass Bäume entfernt werden müssen. Man rechne kaum mit Fällungen, erwiderte Martini. Auch Loretta Bös (SPD) stimmte für das Konzept, wollte aber noch wissen, wie der Kalk-Trass-Putz in der Mauer verarbeitet wird. Der Zement werde nicht aus allen Fugen herausgeholt und ersetzt, sondern nur da, wo sie locker seien, erklärte Clausen. „Wir stehen voll hinter dem Konzept“, erklärte Norbert Großklaus (Grüne) und wünschte sich, dass „alle Bäume bleiben“.  Ebenfalls Zustimmung signalisierten Rudi Zipf (FWO) und Thomas Bauknecht (FDP), der noch den Hinweis eines Schutzes vor Witterungseinflüssen für den oberen Teil der Stadtmauer gab. Einstimmig ging die Empfehlung für das Sanierungskonzept an den Gemeinderat.


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